Das Gebiet der kolumbianischen Anden ist die bevölkerungsreichste und, vor allem wirtschaftlich gesehen, interessanteste Region des Landes. Gerade der südliche Teil der kolumbianischen Andenkordillere wartet mit zahlreichen beeindruckenden, geschichtsträchtigen Städten auf neugierige Besucher. Hier hegen die Einwohner auch einen besonders ausgeprägten Freiheitssinn und sind besonders stolz auf ihre Unabhängigkeit, die sie seit jeher bestärkt hat.
Der Hauptstrang der Anden verläuft von der Grenze Ecuadors bis zur Grenze Venezuelas.
Die schönsten Sehenswürdigkeiten & Highlights entlang der Anden
Villa de Leyva
Eines der schönsten Kolonialdörfer ist Villa de Leyva. Seit 1954 steht dieses kleine Örtchen unter Denkmalschutz und beeindruckt mit seiner gut erhaltenen Architektur im Kolonialstil. Reisende finden hier überwiegend weiße Fassaden, kopfsteingepflasterte Straßen und mit dem „plaza Mayor“ sogar den größten Hauptplatz Südamerikas.
Nationalpark El Cocuy
Ein weiterer Höhepunkt, den sich diese Region mit den angrenzenden Departamentos Arauca und Casanare teilt, ist der Nationalpark „El Cocuy“, der zu den spektakulärsten Bergregionen Kolumbiens gehört. Eine Gegend, in der man dauerhaft verschneite Bergkuppen, den größten Gletscher Kolumbiens, Wasserfälle, Lagunen sowie einen Großteil der atemberaubenden kolumbianischen Tier- und Pflanzenwelt, wie z. B. die einzigartigen frailejones (= Korbblütler), bewundern oder erkunden kann.
Barichara
Das Nationalmonument „Barichara“ ist ein magisches Dörfchen, welches zum schönsten Dorf Kolumbiens gekürt wurde, da seine andalusische Architektur einmalig auf der Welt ist. Ein friedliches, verschlafenes Örtchen, von dessen Aussichtspunkt man einen zauberhaften Blick über die wunderschöne Landschaft der Region Santander erhält.
San Gil
Die Hochburg des Extremsports im Departamento de Santander ist San Gil. Aktivitäten wie Wildwasser-Rafting im nahegelegenen Río Súarez, Paragliding über dem Cañón del Chicamocha oder Felsklettern sind einige wenige Extreme, denen man hier nachgehen kann. Eine Abenteuerparadies für Extrem-Sportler. Aber auch gemächlichere Touren, die Reisende zum Nationalpark El Gallineral im Süden von San Gil mit seinem botanischen Garten, dem Curiti-Wasserfall und dem großen Badesee führen, haben ihren Reiz.
San Agustín
Mit San Agustín lässt sich eine der geheimnisvollsten archäologischen Stätten Kolumbiens entdecken. Reisende treffen hier auf 300 Steinskulpturen von Göttern und Dämonen, Grabanlagen, Felszeichnungen von Menschen und Tieren, Erdwälle und Terrassen. 1995 wurde der archäologische Park von San Agustín sogar von der UNESCO zum Weltkulturerbe der Menschheit erklärt.
Tatacoa-Wüste
Nördlich von Neiva im Departamento de Huila, gelangt man in die heiße, dürre und dornige Tatacoa-Wüste. Eine Trockensavanne, in der man bizarre Felsformationen, tiefe Canyons, eine wahre Mondlandschaft, eine Sternwarte mit bezaubernden Ausblicken, Fossilien und die Namen gebenden Klapperschlangen erkunden kann. Das Savannenstädtchen Villavieja ist ein guter Ausgangspunkt für Touren in die Tatacoa Wüste.
Die weiße Stadt „Popayán“
Die Hauptstadt des Departamento del Cauca ist Popayán, auch „Ciudad Blanca“ (weiße Stadt) genannt. Sie ist neben Cartagena und Mompós eine der schönsten Kolonialstädte Kolumbiens. Die geschichtsträchtige Universitätsstadt hat viele Intellektuelle, Bischöfe, Präsidenten, Dichter, Schriftsteller und andere Persönlichkeiten Kolumbiens hervorgebracht.
Das historische Herz der gesamten Region bildet der Parque Caldas, der von zahlreichen kolonialen Gebäuden umsäumt wird. Die schneeweiße Kathedrale beeindruckt sowohl von außen, als auch von innen. Auch der Uhrenturm mit nur einem Zeiger ist ein besonderes Merkmal der Stadt. Popayán ist außerdem eines der wichtigsten religiösen Zentren des Landes. Die Karwoche gehört zu den wichtigsten Zeremonien des Landes. Die zur Semana Santa stattfindenden Prozessionen gehören seit 2009 zum mündlichen und geistigen Welterbe.
Tradition in Silvia
Das in Cauca liegende Silvia ist ein Zentrum der Guambiano-Indianer, die stark an ihren Traditionen festhalten, Terrassenfeldbau betreiben und wunderschönes Kunsthandwerk fertigen.
Erkunden Sie Kolumbien von den Anden zur Karibik auf großer Natur- und Trekkingreise!
Weitere Kolonialdörfer im Departamento de Boyacá
Dem Departamento de Boyacá fällt im allgemeinen eine besondere Bedeutung zu. Es ist die „Wiege der Freiheit“, da in dieser Region endgültig die Unabhängigkeit für Kolumbien gewonnen wurde. Bereits die Spanier nutzten es als ihr primäres Siedlungsgebiet, weshalb man auch heute noch zahlreiche schicke Kolonialdörfer, umgeben von Kartoffel- und Weizenfeldern, vorfindet.
Tunja
Die Provinzhauptstadt ist Tunja. Hier kann man sich vor allem von der Architektur begeistern lassen. In der Nähe befinden sich die „Cojines del Zaque“ (Kissen des Fürsten), eine Sonnenkultstätte mit Opferaltar, der früher hier herrschenden Zaquen.
Chinquinquirá
Die spirituelle Hauptstadt Kolumbiens, Chiquinquirá, zieht zu jeder Jahreszeit unzählige Wallfahrer an. Zudem wurden hier erstmals die berühmten Paso fino – Pferde gezüchtet.
Coscuez
Im Westen Boyacás findet man die bedeutendsten Smaragdminen der Welt in Coscuez bei Muzo. Jeder im Ort und auch den umliegenden Dörfern hat irgendetwas mit Smaragden zu tun. Unweit von diesen Minen kann man sich die Eisenerzminen von Paz del Río erkunden.
Highlights im Departamento de Santander
Bucaramanga
In der Provinzhauptstadt Bucaramanga, die „grüne Stadt der 137 Parks“, die sich selbst auch „liebenswürdigste Stadt Kolumbiens“ nennt, beeindruckt mit ihrem märchenhaften Charme.
Departamento Norte de Santander
Das angrenzende Departamento Norte de Santander hat ebenfalls bereisbare Städte zu bieten. Die Provinz steht, aufgrund der Grenze zu Venezuela, auch unter dessen kulturellen Einfluss. Direkt an der Grenze liegt die Stadt Villa del Rosarion, die „Wiege Kolumbiens“, in der der Kongress von 1821 über die 1. Verfassung für Gran Colombia tagte.
Kolumbianische Geschichte im Departamento del Tolima
Wer ein wenig kolumbianische Geschichte spüren möchte, der ist im Departamento Tolima vollends richtig. Interessant ist sicher ein Besuch von Ambalema, der „Stadt der 1101 Säulen“, die früher für ihren umfangreichen Tabakanbau berühmt war. Vitaminreiche Kost gibt es in Mariquita, dem Ort, der in den fruchtbaren Tälern Tolimas als „Stadt des Obstanbaus“ gilt. Der weltweit bedeutende Pflanzenkundler Mutis wirkte in dieser Umgebung jahrelang an der „Expedición Botánica“. Der geographische Besiedlungsmittelpunkt Kolumbiens, die Stadt Honda, prosperierte früher als bedeutender Flusshafen. In der Nähe der sogenannten „Ciudad de los Puentos, los Peces y la Paz” (Stadt der Brücken, Fische und des Friedens) findet man ebenfalls Petroglyphen.
Weitere Reiseziele im Departamento de Huila
Fruchtbare Täler, Dschungel & Wüsten im Departamento de Huila
Im Südosten Tolimas befindet sich das Departamento Huila, das einige der interessantesten Städte und Gebiete Kolumbiens bereithält. Das Wechselspiel aus fruchtbaren Tälern und Dschungel, aber auch Wüsten und viel Geschichte, macht Huila so besonders. Hier befindet sich das Gebirgsmassiv, in dem die wichtigsten Flüsse Kolumbiens, z. B. der Río Magdalena, Río Cauca und Río Caquetá, entspringen. Im Departamento de Huila spalten sich die Anden in Zentral- und Ostkordillere.
Neiva – Die Hauptstadt Huilas
In Huila sollte ein Zwischenstopp in Neiva, der Hauptstadt Huilas, definitiv mit auf dem Programm stehen. Die Warmherzigkeit und Gastfreundlichkeit der Einwohner spürt man besonders während des Festival Folclórico mit Wahl der Bambuco-Königin, eines der typischsten Feste Kolumbiens. Südlich der Stadt befinden sich die wohltuenden Thermalbäder von Rivera, dem Ort, an dem der Künstler Rivera geboren wurde.
Kontrastreiche Landschaften im Departamento del Cauca
Das Departamento del Cauca besticht durch seine kontrastreiche Landschaft.
Weitreichende Mangrovenwälder wechseln sich mit Dschungellinien ab; beeindruckende Bergwelten der West- sowie Zentralkordillere laufen in schneebedeckte Vulkanketten aus. Aber auch kulturell ist Abwechslung angesagt, dank der verschiedenen Einflüsse der Mestizen, Weißen, Afrikanischstämmigen und indigenen Völker.
UNESCO Weltkulturerbe „Tierradentro“
Mit Tierradentro hat Cauca seit 1995 ein UNESCO Weltkulturerbe zu bieten. Auch hier findet man bedeutende archäologische Fundstätten, bestehend aus beeindruckenden Schachtgräbern und unterirdischen Gewölben („hipogeos“) mit beeindruckenden geometrischen Wandmotiven und Figurenreliefs.
Gut zu wissen: Einige Regionen wie zum Beispiel dem Departamento del Cauca werden noch von Guerilla und Paramilitärischen Gruppen beherrscht. Erkundigen Sie sich vor ihren Ausflügen immer nach der aktuellen Sicherheitslage.